Deutsche Rentenversicherung

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Wir möchten gerne unsere Webseite verbessern und dafür anonyme Nutzungsstatistiken erheben. Dürfen wir dazu vorübergehend ein Statistik-Cookie setzen? Hierbei wird zu keiner Zeit Ihre Nutzung unserer Webseite mit persönlichen Daten in Verbindung gebracht.
Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung. Auf dieser Seite ist auch jederzeit der Widerruf Ihrer Einwilligung möglich.

OK

Die Studie

Die LeA-Studie untersucht die Lebensverläufe und die Altersvorsorgeaktivitäten der Bevölkerung in Deutschland im Alter von 40 bis unter 60 Jahren - das entsprach im Erhebungsjahr den Geburtsjahrgängen 1957 bis 1976.

Die Datengrundlage

Die Datengrundlage bildet eine repräsentative, bei den Einwohnermeldeämtern gezogene Adressenstichprobe. Der Nettodatensatz enthält Angaben von 9447 Personen (weitere Informationen zum Erhebungsprozess) und ist damit hinreichend groß für differenzierte Analysen, insbesondere für Männer und Frauen in Deutschland insgesamt sowie für die alten und die neuen Bundesländer. Eine Personengruppe, über deren Alterssicherung bislang kaum Informationen zur Verfügung stehen, sind Menschen mit Migrationserfahrung. Mit der LeA-Studie kann diese Lücke geschlossen werden. Menschen mit Migrationserfahrung werden überproportional bei der Stichprobenziehung berücksichtigt und es werden Informationen zu Erwerbstätigkeiten und Anwartschaften im Ausland erfragt.

Um einen guten Einblick in den aktuellen Stand der Altersvorsorge zu erhalten, werden im Rahmen von LeA Informationen zu aktuellen Ansprüchen in allen Alterssicherungssystemen - gesetzlich, betrieblich und privat - erhoben. Dabei werden die Informationen nicht nur für Versicherte der gesetzlichen Rentenversicherung erhoben, sondern auch für Personen aus anderen Sicherungssystemen wie der Beamtenversorgung, der Alterssicherung für Landwirte sowie den berufsständischen Versorgungswerken. Da die Art, Höhe und Verteilung der individuellen Alterseinkünfte durch viele Faktoren des Erwerbs- und Familienlebens beeinflusst wird, liegt ein weiterer Fokus der Datenerhebung auf der detaillierten und differenzierten Erfassung der gesamten Erwerbsbiografie sowie den Partnerschafts- und Familienverläufen.

Für Versicherte der gesetzlichen Rentenversicherung werden die Befragungsdaten zusätzlich individuell mit Daten aus den Versicherungskonten der Deutschen Rentenversicherung zusammengeführt (Record Linkage). Durch die Verknüpfung monatsgenauer Erwerbsbiografien aus den Konten mit wichtigen und umfangreichen soziodemografischen und sozioökonomischen Kontextinformationen entsteht ein Datensatz, mit dem Zusammenhänge zwischen den Lebensverläufen und der Art, Höhe und Verteilung der Alterseinkünfte sowie dem Altersvorsorgeverhalten untersucht werden können.

  • Aktueller Stand der Altersvorsorge (gesetzliche, betriebliche und private Vorsorge)
  • Verbreitung und Beteiligung an der zusätzlichen Altersvorsorge
  • Zusammenspiel und Verteilung der verschiedenen Säulen der Alterssicherung
  • Altersvorsorge individuell und im Partnerschafts- und Haushaltskontext
  • Zusammenhang zwischen Vorsorgeverhalten und Besonderheiten im Versicherungs- bzw. Erwerbsverlauf
  • Anwartschaften aus dem Ausland

Beschreibung der Stichprobe

  1. Bruttostichprobe

    Die Datengrundlage von LeA bildet eine repräsentative, bei den Einwohnermeldeämtern zufällig gezogene Adressenstichprobe von 36.000 Zielpersonen. Bei der Stichprobenziehung erfolgte eine spezifische Auswahl der Fälle anhand des Geburtsjahres sowie die überproportionale Berücksichtigung von Personen in Ostdeutschland und Personen mit Migrationserfahrung.

  2. Nettostichprobe „Befragungsdaten“

    10.544 Personen, darunter 7.643 Zielpersonen und 2.901 Partner, erklärten sich bereit an dem Interview teilzunehmen.

  3. Nettostichprobe „Zustimmung zur Datenverknüpfung“

    9.512 Zielpersonen und teilnehmende Partner willigten einer Verknüpfung mit den Prozessdaten der DRV (à Record-Linkage) in digitaler oder analoger Form ein und übermittelten das Einwilligungsformular erfolgreich.

  4. Nettostichprobe „Verknüpfte Daten“

    Der finale LeA-Datensatz aus durchgeführten Interviews mit erfolgreicher Datenverknüpfung besteht aus 9.447 Personen. Hiervon entfallen 8.901 (94,2%) Personen auf die Geburtsjahrgänge 1957 bis 1976 und 2.710 Fälle (28,7%) auf Partnerinterviews.

Weitere Informationen zur Grundgesamtheit und der Stichprobenerstellung finden Sie im (LeA-Methodenbericht)

Weitere methodische Informationen

Record Linkage

Das Record Linkage beschreibt die Verknüpfung von Daten aus verschiedenen Quellen. Angesichts abnehmender Beteiligungsquoten und hohen Erhebungskosten bei Befragungen hat das Record Linkage in den vergangenen Jahren zunehmend an Attraktivität gewonnen. Durch die Verknüpfung können einerseits Schwächen der einzelnen Datenarten ausgeglichen werden und andererseits wird die Aussagekraft und Validität von Forschungsergebnissen erhöht. Bei der Datenverknüpfung kann zwischen der Ergänzung oder Datenfusion auf Basis statistischer Schätzverfahren einerseits und exakter Verknüpfung andererseits unterschieden werden. Existieren zu denselben Personen zwei Datenquellen mit verschiedenen Merkmalen, ist ihre exakte Verknüpfung möglich, sofern in beiden Datenquellen geeignete Identifikatoren vorliegen. In der LeA-Studie erfolgt die direkte Verknüpfung der Befragungsdaten mit den Kontendaten der gesetzlichen Rentenversicherung anhand der Sozialversicherungsnummer.
Im Rahmen der LeA-Studie konnte für 97 Prozent der Befragten, die einer Verknüpfung von Befragungs- mit prozessgenerierten Daten der Rentenversicherung zugestimmt haben, ein erfolgreicher Record Linkage durchgeführt werden. Insgesamt ist es durch die Datenverknüpfung gelungen, den Anteil von lückenhaften Monatsdaten in den Erwerbsverläufen von 24 Prozent auf 2 Prozent zu reduzieren.

Weitere Informationen zum Record-Linkage finden Sie in Kapitel 5 des LeA-Methodenberichts.

Migrationserfahrung

Das in der LeA-Studie verwendete Konzept der Migrationserfahrung baut auf der individuellen Mobilität im Zuge von Zuwanderung oder von Erwerbsmobilität über nationalstaatliche Grenzen hinweg auf. Es sind also Personen von Interesse, die im Ausland geboren sind und im Laufe ihres Lebens nach Deutschland zugezogen sind – bspw. auch im Ausland geborene Deutsche. Das Konzept des Migrationshintergrunds umfasst dagegen auch Personen, die nicht selbst zugwandert sind, sondern deren Vorfahren. Beim Konzept des Migrationshintergrunds geht es damit um eine mögliche Prägung durch den familiären Hintergrund und spezifische Sozialisationserfahrungen. Da die LeA-Studie darauf abzielt, Einflussfaktoren und mögliche Auswirkungen von Migration auf den Stand von Altersvorsorgeanwartschaften sowie das Altersvorsorgeverhalten zu analysieren, steht die eigene Migrationserfahrung im Vordergrund.